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Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker sind für Patienten und für unser Gesundheitswesen eine große Bereicherung. Das Risikoprofil ist niedrig und Heilpraktiker arbeiten in einem strengen gesetzlichen Rahmen. Für Patienten sind Heilpraktiker eine Ergänzung einer oft einseitig naturwissenschaftlich bestimmten und betriebswirtschaftlich verwalteten Gesundheitswirtschaft. Gerade die Homöopathie profitiert von Heilpraktikern als Therapeutenpersönlichkeiten, die sich die homöopathische Heilkunst über viele Jahre mit Disziplin und Hingabe erarbeitet haben und mit hoher fachlicher Kompetenz anwenden. Erfahren Sie mehr dazu, indem Sie einzelne Punkte in der linken Spalte anklicken!

 

Heilpraktiker nehmen ihre Patienten ernst und begegnen ihnen auf Augenhöhe. Sie versuchen, möglichst allgemeinverständlich über Erkrankungen und Therapievorschläge aufzuklären und verzichten auf unverständlichen Fachjargon.

Heilpraktiker nehmen sich die Zeit, allen Hinweisen ihrer Patienten nachzugehen. Das ist nicht nur angenehm für die Patienten, es dient auch deren Sicherheit. Immer wieder erkennen Heilpraktiker Erkrankungen, die bei ärztlichen Untersuchungen in der Eile übersehen wurden.

Für eine qualifizierte Ausübung der Homöopathie ist Zeit eine unerlässliche Voraussetzung. Sie ermöglicht dem Therapeuten, sich seinem Patienten mit ungeteilter Aufmerksamkeit widmen zu können. Der Patient kann im ausführlichen Gespräch zu Einsichten über die Entstehung seiner gegenwärtigen Beschwerden gelangen. Krankheiten sind nicht selten mit Lebenskrisen verknüpft. Heilpraktiker müssen sich nicht entscheiden zwischen einer Körper- oder Psychotherapie. Mit ihrer persönlichen Begleitung und fachlichen Expertise helfen sie den Patienten, ihren eigenen Weg zur Gesundheit zu finden.

„Austherapiert“: Kaum ein medizinisches Urteil kann einen Menschen härter treffen. Von Heilpraktikern angebotene Therapien bieten in vielen Fällen auch dann berechtigte Chancen zur Linderung, wenn die üblichen ärztlichen Maßnahmen an ein Ende gekommen sind.

Zwar ist Heilpraktikern kein bestimmter Ausbildungsweg vorgeschrieben, jedoch zählt die gesundheitsamtliche Heilpraktiker-Überprüfung zu den schärfsten Zulassungsprüfungen, die es in Deutschland gibt. Das ist gut so, denn es schützt sowohl die Patienten als auch den Heilpraktiker-Beruf vor medizinisch unqualifizierter und leichtsinniger Ausübung. Die Heilpraktiker-Prüfungen zielen vor allem darauf, dass Heilpraktiker ihre eigenen Grenzen respektieren, Hinweise auf potenziell gefährliche Erkrankungen nicht übersehen, ihre Patienten entsprechend aufklären und auf notwendige ärztliche Behandlungen verweisen. Das Risikoprofil von Heilpraktikern ist erwiesenermaßen gering. Das schlägt sich konkret in Berufshaftpflicht-Beiträgen nieder, die deutlich geringer sind als die Versicherungskosten anderer medizinischer Berufe.

Neben dem Heilpraktikergesetz und gesundheitsamtlicher Aufsicht liefern Patientenrechte-, Infektionsschutz-, Arzneimittel-, Medizinprodukte- und Heilmittelwerbegesetz sowie Datenschutzgesetze und viele weitere gesetzliche Vorgaben einen streng geregelten Rahmen. Außerdem gelten für Heilpraktiker dieselben Haftungs- und Sorgfaltspflichten wie für Ärzte. Jeder Patient, der sich von einem Heilpraktiker behandeln lässt, muss davon ausgehen können, dass er mit der größtmöglichen Sorgfalt behandelt wird. Bei Verfehlungen kann der Staat die erteilte Heilerlaubnis jederzeit entziehen.

Der Heilpraktiker ist fast immer ein Zweitberuf. So fließt die Lebenserfahrung eines reifen Menschen in den Berufsweg mit ein.

Die Motivation, diesen Berufsweg zu ergreifen und dafür Zeit, Geld und vor allem sehr viel persönliches Engagement zu investieren, ist selten durch Karriere- und Verdienstwünsche begründet. Meistens sind es ganz persönliche Erfahrungen, am häufigsten Eigenerfahrungen von Krankheit und Heilung, die einen schon im Berufsleben stehenden Menschen dazu bewegen, diesen Weg einzuschlagen.

Ein Medizinstudium ist lange und aufwändig. Es ist bewundernswert, dass sich einige Medizinstudenten dennoch auf eine Weiterbildung in der Homöopathie einlassen. Die Zahl dieser Homöopathie studierenden Ärzte ist jedoch massiv zurückgegangen. Eine Einschränkung der Homöopathie auf ärztliche Ausübung könnte daher das Ende dieser Therapieform bedeuten.

Wer die Homöopathie umfassend studieren will, so wie dies den Anforderungen qualifizierter Praxis und leitender Fachorganisationen entspricht, muss sich nochmals auf ein mehrjähriges Studium und auf ständige Weiterbildung einstellen. Heilpraktiker haben die Möglichkeit, sich vergleichsweise frühzeitig, gründlich und tiefgehend mit der Homöopathie zu befassen. Das erleichtert die Herausbildung von Therapeuten-Persönlichkeiten, die gelernt haben, ihre Patienten als geistlich-seelisch-leibliche Ganzheit zu betrachten.

Samuel Hahnemann, der Begründer der Homöopathie, war Arzt; sein wichtigster Schüler Clemens von Bönninghausen durfte als Nicht-Arzt mit königlicher Sondererlaubnis praktizieren und hatte damit einen dem Heilpraktiker ähnlichen Rechtsstatus. Der Arzttitel von Georg H. G. Jahr, der dritten wichtigen Gründungspersönlichkeit der Homöopathie, wurde wegen einer erzwungenen Studien-Unterbrechung nicht allgemein anerkannt, so dass er ebenso gut als Arzt wie als nicht-ärztlicher Therapeut gelten kann.

Die wichtigsten Anstöße und Entwicklungen, die die Homöopathie in Deutschland in den letzten 15 Jahren fachlich voranbrachten, gingen von Heilpraktikern aus. Bei der Rückbesinnung auf die Methodik der genuinen Homöopathie der Gründungszeit waren Heilpraktiker führend. Einen hohen fachlichen Standard hat die Homöopathie nicht von ungefähr in denjenigen Ländern, in denen Homöopathen auch ohne Medizinstudium praktizieren dürfen.

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