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Zeitfenster für Thrombektomie nach Schlaganfall größer als acht Stunden

Zeitfenster für Thrombektomie nach Schlaganfall größer als acht Stunden Zeitfenster für Thrombektomie nach Schlaganfall größer als acht Stunden Fotolia #47216771 © Dorazett

Die Zahl der Patienten, die nach einem Apoplex für eine Thrombektomie in Frage kommen, ist deutlich größer als bisher angenommen, so Professor Hans Christoph Diener von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) anlässlich der DGN-Jahrestagung in Leipzig.

Bisher war der Nutzen der mechanischen Thrombektomie im Zeitraum von höchstens sechs bis acht Stunden nach Symptombeginn durch sieben randomisierte Studien belegt. Ob die Thrombektomie auch danach, in einem Zeitfenster zwischen 6 und 24 Stunden nach Beginn der klinischen Symptomatik oder bei unbekanntem Zeitfenster wirksam ist, wurde nun in der DAWN-Studie (Clinical Mismatch in the Triage of Wake Up and Late Presenting Strokes Undergoing Neurointervention With Trevo) untersucht.

Die Studie war ursprünglich mit 500 Teilnehmern geplant, wurde jedoch wegen eindeutig positiver Ergebnisse nach 206 Patienten abgebrochen.

Die Patienten wurden im Median 13 Stunden nachdem sie zuletzt gesund gesehen worden waren, behandelt. Die Rekanalisierungsrate, gemessen mit dem TICIIb, betrug 84 Prozent. Einen Wert auf der modifizierten Rankin-Skala (mRS) von 0–2 erreichten 48,6 Prozent der Patienten in der Thrombektomiegruppe und 13,1 Prozent in der konservativ behandelten Gruppe. Dies entspricht einer absoluten Differenz von 35,5 Prozent und einer relativen Risikoreduktion von 73 Prozent. Die Blutungsraten waren gering und wie die Sterblichkeit mit 18 Prozent in beiden Therapiegruppen identisch. Die DAWN-Studie hat damit ein für die Schlaganfalltherapie erstaunlich positives Ergebnis, das die Zahl der Patienten, die für eine Thrombektomie in Frage kommen, deutlich zunehmen lassen wird.

Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN)

Die Studie ist noch nicht veröffentlicht. Die Ergebnisse fasste Professor Hans Christoph Diener von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) anlässlich der DGN-Jahrestagung 2017 in Leipzig zusammen.

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