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Probiotika im Säuglingsalter zur Prävention von Diabetes mellitus Typ 1

Probiotika im Säuglingsalter zur Prävention von Diabetes mellitus Typ 1 Probiotika im Säuglingsalter zur Prävention von Diabetes mellitus Typ 1 Fotolia #22593668 © Mardre

Eine neue Studie zeigt möglicherweise neue Wege für die Prävention von Diabetes mellitus Typ 1 bei Kindern auf. Die Studienautoren konnten zeigen, dass Kinder mit einem genetisch erhöhten Risiko für Diabetes mellitus Typ 1 in den ersten Lebensjahren seltener Inselzell-Antikörper entwickelten, wenn sie früh im Leben mit Probiotika behandelt wurden.

Die Zahl der an Diabetes mellitus Typ 1 erkrankten Kinder in Deutschland steigt seit Jahren an. Gleichzeitig ist die Rolle der Darmflora bei Autoimmunerkrankungen in den Fokus der Wissenschaft gerückt. Möglicherweise kann die Darmflora aufgrund ihrer wichtigen immunologischen Funktionen vor Autoimmunkrankheiten und auch vor Typ-1-Diabetes schützen. Da Probiotika ihrerseits die Ausbildung einer gesunden Darmflora unterstützen, gingen die Forscher der Frage nach, ob es einen Zusammenhang zwischen einer Probiotikagabe und dem Entstehen einer Inselautoimmunität, also protektiven Effekten, gibt. 

Das könnte ihren Ergebnissen zufolge zumindest bei Hochrisikokindern zutreffen, wenn eine Probiotika-Supplementierung schon im ersten Lebensmonat stattfindet.

In der internationalen Studie wurde der Einfluss von Probiotika im ersten Lebenjahr bei 7.473 Kindern bis zum Alter von 4 bis 10 Jahren untersucht, die aufgrund ihres HLA-Genotyps (humane Leukozytenantigen) ein hohes Risiko für einen Typ-1-Diabetes hatten. Bis zum vierten Lebensjahr wurden sie alle drei, danach alle sechs Monate auf Insel-Autoantikörper getestet, die auf eine drohende Diabeteserkrankung hinweisen. Der längste Beobachtungszeitraum reichte bis ins zehnte Lebensjahr.

Probiotikagabe im ersten Monat: Deutlich weniger Insel-Autoantikörper 

Wurden die Kinder in den ersten 27 Lebenstagen mit Probiotika behandelt, entwickelten sie deutlich seltener Inselzell-Antikörper. Ihr Risiko war dann um 44% geringer als bei Kindern, die später oder gar keine Probiotika einnahmen. Am stärksten ausgeprägt war dieser Effekt bei Kindern mit dem HLA-Genotyp DR3/4, der mit dem höchsten Erkrankungsrisiko einhergeht. Bei ihnen war das Risiko einer Insel-Autoimmunität sogar um 60% reduziert.

Die Forscher gehen davon aus, dass die Darmflora in den ersten Lebenswochen am ehesten positiv beeinflusst werden kann. Dies würde erklären, warum die Probiotika-Substitution nur bei sehr früher Gabe im Leben günstige Effekte gezeigt habe. Die Ergebnisse müssen nun aber noch durch randomisierte klinische Studien bestätigt werden. 

Die Studie finden Sie hier.

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