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Arzneimittelmarkt in Deutschland*

Der Apothekenmarkt mit rezeptpflichtigen (inkl. Impfstoffe) und rezeptfreien Arzneimitteln inklusive Apothekenversandhandel verzeichnet im Jahr 2022 in Deutschland einen Gesamtumsatz von rund 69 Milliarden Euro. Das bedeutet eine Steigerung von 5,6 % gegenüber dem Vorjahr. Dabei entfallen gut 7,6 Milliarden Euro auf rezeptfreie Arzneimittel ( 11,5 % gegenüber Vorjahr). Der größte Umsatzanteil (61,77 Milliarden Euro) entfällt auf die Abgabe von rezeptpflichtigen Arzneimitteln ( 4,9 % gegenüber Vorjahr).

Selbstmedikationsmarkt: Homöopathie macht nur einen Bruchteil der Kosten aus

Der OTC/OTX-Markt hatte 2022, wie erwähnt, ein Umsatzvolumen von gut 7,6 Milliarden Euro. Dazu kommen 194 Millionen Euro, die über frei verkäufliche, nicht apothekenpflichtige Arzneimittel generiert wurden. Für (apothekenpflichtige!) homöopathische Arzneien gaben Patienten 2022 gut 600 Mio. Euro aus. 

Grundsätzlich muss angemerkt werden, dass diese Zahlen jedoch auch die Ausgaben für Anthroposophika, Spagyrika und Gemmotherapeutika sowie Mittel der Biochemie nach Dr. Schüssler (Schüssler-Salze) berücksichtigen, da bei der Auswertung der Zahlen zugrunde gelegt wird, ob die Arzneien nach dem HAB (Homöopathisches Arzneibuch) hergestellt werden. Dies trifft für alle oben genannten Verfahren zu. Damit spiegeln die ermittelten Zahlen zu homöopathischen Arzneimitteln ein undifferenziertes Bild wider.

Aber selbst bei Einbeziehung dieses Konglomerats von Arzneimitteln, die statistisch als Homöopathika gewertet werden, machen die ermittelten Zahlen für „Homöopathika“ nicht einmal 0,9% der gesamten Ausgaben für Arzneimittel im Jahr 2022 aus. Im Kontext der apothekenpflichtigen OTC/OTX-Arzneien sind es knapp 8%.

*Prozentangaben gerundet. Quelle: Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e.V. (Hrsg.): Der Arzneimittelmarkt in Deutschland 2022. Zahlen und Fakten

 

Anzahl praktizierender Homöopathen

Sowohl Ärzte als auch Heilpraktiker dürfen homöopathisch behandeln. Genaue Zahlen liegen nur für die Ärzte mit Zusatzbezeichnung Homöopathie vor.

Heilpraktiker und homöopathische therapierende Heilpraktiker

Laut Statistischem Bundesamt waren 2015 in Deutschland rund 43.000 Heilpraktiker beschäftigt, davon 34.000 Frauen. 26.000 davon waren in Teilzeit beschäftigt (22.000 Frauen).

Zahlen zu klassisch homöopathisch arbeitenden Heilpraktikern liegen nicht vor. Die Mitgliederzahlen des VKHD sowie des Bund Klassischer Homöopathen Deutschlands e.V. (BKHD), ebenfalls ein Zusammenschluss homöopathisch arbeitender Heilpraktiker, mögen hier einen ersten Anhaltspunkt bieten. Allerdings werden dabei die Kollegen, die nicht oder in anderen Heilpraktikerverbänden organisiert sind, nicht berücksichtigt.

Derzeit hat der VKHD rund 1.400 Mitglieder. Das Therapeuten-Verzeichnis der Stiftung Homöopathie-Zertikat weist 800 Homöopathen aus und das Therapeutenverzeichnis Qualitätskonferenz des BKHD 600 Homöopathen.

Ärzte mit Zusatzbezeichnung Homöopathie:

Jahr 1995 2000 2005 2010 2015 2016 2017
Gesamt 2.841 4.491 5.901 6.809 7.038 7.038 6.898
Weiblich 1.321 2.379 3.382 4.111 4.380 4.392 k.A.

Anzahl Nutzer homöopathischer Arzneimittel

Laut verschiedenen Umfragen haben zwischen 50–60% der Bundesbürger in den letzten Jahren schon einmal homöopathische Arzneien benutzt. 1970 waren das gerade einmal 24%. Dabei wenden deutlich mehr Frauen (60–73% je nach Umfrage) homöopathische Arzneimittel an. Die Allensbach-Umfrage aus dem Jahr 2014 hat zudem gezeigt, dass die Homöopathie im Westen (64%) verbreiteter ist als im Osten (44%) Deutschlands.

72%–76% der 2017 Befragten gaben an, mit der Wirksamkeit und Verträglichkeit homöopathischer Arzneimittel zufrieden oder sehr zufrieden zu sein (Forsa 2017, Forsa 2014). Auch von den 2014 vom Institut Allensbach befragten Nutzern gaben 78% an, die Arzneien seien nebenwirkungsfrei gewesen. 63% betonen die gute Verträglichkeit und 58% sind der Meinung, die Arzneien seien gut für Kinder geeignet.

Quellen: Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Jahr 2014, Forsa-Umfrage im Auftrag der Deutschen Homöopathie-Union aus dem Jahr 2014, Forsa-Umfrage im Auftrag des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie (BPI) aus dem Jahr 2017.

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