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Donnerstag, 14 Januar 2021 13:46

Facebook, Twitter & Co

Einer meiner Aufgabenbereiche als Vorstand im VKHD ist seit gut eineinhalb Jahren die Öffentlichkeitsarbeit. Stefan Reis berichtet von seinen Erfahrungen.

Im Rahmen dessen betreue ich die Auftritte des Verbandes bei Facebook und Twitter, kontaktiere Medien und Politiker*innen, schreibe Texte – als Stellungnahmen, Presserats-Beschwerden oder Kommentare – und Ähnliches mehr. Dabei ist das eigentlich gar nicht meine Kernkompetenz … bekanntlich bin ich, wie ihr alle auch, homöopathisch arbeitender Heilpraktiker. Aber die PR-Arbeit macht mir, auch als Laie auf diesem Gebiet, großen Spaß, das kann ich nicht verhehlen.

Immer wieder bekomme ich hilfreiche Anregungen aus den Reihen der Mitglieder, an welcher Stelle und auf welche Weise wir vielleicht aktiv werden können. Tatsächlich kann man seine Augen und Ohren nicht überall haben und für solche Tipps bin ich immer dankbar!

Öffentlichkeitsarbeit ist aber eigentlich für Jede*n etwas. Und für die eigene Praxis machen viele ja auch PR, sei es durch den Internetauftritt mit eigener Website, durch Accounts bei Facebook, Twitter oder anderen Social Media-Anbietern. Wir kommentieren Artikel und Fernsehbeiträge, beteiligen uns an Abstimmungen und so weiter.

Wobei ich gut verstehen kann, wenn man sich von den so genannten sozialen Medien fern hält. Gerade Twitter ist ein Haifischbecken: postet man irgendeinen, auch nur ansatzweise wohlwollenden Text zum Thema „Homöopathie“, hagelt es binnen Minuten eine Salve von entsprechenden Kommentaren. Ich habe das neulich (auf Twitter) einmal so umschrieben:

„Es ist hier ein wenig wie bei den Fußball-Bambini: du wirfst denen einen Ball hin (hier: #Homöopathie) und alle stürzen sich drauf. Ebenfalls wie bei den Bambini: es kommen immer Dieselben zum Training. Und: einen anderen Sport betreiben die meisten nicht.“

Twittern kann eben auch schon mal Spaß machen, vor allem, wenn man schöne Vorlagen bekommt. Man braucht aber, vor allem, wenn man mit seinem Klarnamen unterwegs ist, schon ein dickes Fell, das soll nicht verschwiegen werden.

Ob man sich auf solche mehr oder weniger offene Streitigkeiten einlässt, muss Jede*r selbst entscheiden. Es gibt aber noch zahlreiche andere Möglichkeiten, den Ruf und die Wertschätzung der Homöopathie zu festigen und zu verbessern.

Beispiel 1

Die gelungene Reportage „Die Wahrheit über Homöopathie“ der Filmemacherin Angelika Wörthmüller, die der RBB im Mai dieses Jahres erstmals ausstrahlte, ist nach wie vor in der Mediathek verfügbar. Sie ist weniger eine Werbung für die Homöopathie, als vielmehr eine ausgewogene Sammlung von Argumenten Pro und Contra dieser Heilmethode. Menschen, die der Homöopathie vielleicht skeptisch gegenüberstehen, werden hier darauf aufmerksam gemacht, dass es durchaus gewichtige Argumente für eine Wirksamkeit potenzierter Arzneimittel gibt. Ich habe den Film vielen Freunden (und einigen Familienangehörigen) und vor allem ALLEN Patient*innen ans Herz gelegt und Keine*r kam anschließend mehr mit dem abgedroschenen Placebo-Argument.

Beispiel 2

Die jüngst von der Securvita-Krankenkasse publizierte Versorgungsstudie, die über Jahre an mehr als 15.700 Patient*innen durchgeführt wurde. Sie zeigt, dass die Homöopathie wirksam und zudem wirtschaftlich sein kann. Es kam – je nach Patientengruppe und Erkrankung – zu Einsparungen an Antibiotika, Antidepressiva und Analgetika, zu weniger Krankschreibungstagen und einem Rückgang von Allergien. Auch, wenn wir Heilpraktiker*innen von einer etwaigen Erstattung homöopathischer Leistungen durch die Securvita nicht direkt profitieren, sind diese Ergebnisse in ihrer Deutlichkeit dennoch von erheblicher Bedeutung, wenn es um die Akzeptanz der Homöopathie in der Bevölkerung, in Medien und Politik geht. Daher eignet sich diese Studie sehr gut dazu, beispielsweise eure lokalen Politiker*innen und Redaktionen damit zu versorgen. Mittelfristig kann man so aktiv dazu beitragen, dass die Homöopathie auch öffentlich (wieder) die Wertschätzung erhält, die sie verdient. Interessant ist auch, dass eine weitere Studie von der Techniker-Krankenkasse zu teilweise ähnlichen Ergebnissen kommt.

Beispiel 3

In dem ambitionierten Magazin zur Pflege „Wirksam“ konnten wir in der Ausgabe Herbst 2020 einen Artikel über Homöopathie platzieren (siehe S. 14 in dieser Ausgabe der VKHD aktuell). Passend dazu ist im gleichen Heft ein informativer Beitrag über „Heilpraktiker in Deutschland“ zu lesen, der auch auf das Qualitätsmanagement der Stiftung Homöopathie-Zertifikat (SHZ) eingeht. Dieses Heft, oder wenigstens diese Artikel, wären natürlich auf den Schreibtischen der Träger aller Seniorenwohnheime bestens platziert. Wen die homöopathische Arbeit mit Senior*innen interessiert, hat hiermit vielleicht einen Türöffner zur Hand.

Dies sind nur einige wenige Beispiele für eine Öffentlichkeitsarbeit, wie sie jede*r Einzelne von euch im eigenen Umfeld tun kann. Man leistet damit einen Beitrag für die Homöopathie im Allgemeinen, aber natürlich auch für die eigene Person und Praxis.

Das ist dann, wenn man auch die Patient*innen bedenkt, sogar eine Win-win-win-Situation.

Stefan Reis
(VKHD-Vorstand)

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