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Schützt Gicht vor Alzheimer?

Schützt Gicht vor Alzheimer? Schützt Gicht vor Alzheimer? Fotolia 82067270 | pathdoc

Erhöhte Harnsäurewerte können Gicht verursachen. Sie senken aber offenbar auch das Risiko für Morbus Alzheimer, und zwar um rund 25 Prozent. Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler aus Boston. Sie vermuten, dass die antioxidativen Effekte der Harnsäure dahinter stecken könnten. 

Die Wissenschaftler werteten Daten der britischen Datenbank des Health Improvement Networks aus. Die Patientendaten wurden in den Jahren zwischen 1995 und 2013 erhoben. 

Mehr als 300.000 Patienten konnten die Wissenschaftler in die Analyse einbeziehen, wobei 59.000 Probanden bereits an Gicht erkrankt waren. Die übrigen 259.000 Personen hatten bis dato noch keinen Gichtanfall erlitten. Zu Studienbeginn war keiner der Probanden an Alzheimer erkrankt. In der Gruppe der Gicht-Patienten erkrankten nach durchschnittlich fünf Jahren 309 an Alzheimer, gegenüber 1.942 Fällen in der Kontrollgruppe. Die Wissenschaftler stellten ein um 24% geringeres Risiko für Alzheimer bei den Gicht-Patienten fest. Dieser Unterschied war weder durch sozioökonomische Einflussfaktoren noch die Einnahme anderer Medikamente beeinflusst.

Die Arbeitsgruppe geht davon aus, dass die erhöhte Harnsäure die naheliegende Erklärung für die Reduktion des Risikos ist. Sie hat Studien zufolge antioxidative Effekte, die möglicherweise eine Schlüsselfunktion für die neuroprotektive Wirkung haben könnten. Wieweit die Erkenntnisse im Alltag relevant sind, bleibt offen. Denn hohe Harnsäuremengen im Blut begünstigen die Entstehung von Gelenkschäden und erhöhen das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko.

Die Studie finden Sie hier

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