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Homöopathie bei Depressionen in den Wechseljahren

Homöopathie bei Depressionen in den Wechseljahren Homöopathie bei Depressionen in den Wechseljahren Fotolia 45550967 © Gerhard Seybert

Mexikanische Wissenschaftler haben in einer randomisierten placebo-kontrollierten Doppelblindstudie untersucht, welchen Einfluss die Behandlung mit homöopathischen Einzelmitteln bzw. mit dem Antidepressivum Fluoxetin auf mittelschwere bis schwere Depressionen während und nach den Wechseljahren hat. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass beide Therapieoptionen wirksam und auch sicher bei Depressionen in der Menopause sind.

Eine Reihe von Studien haben belegt, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Depressionen und den Wechseljahren gibt, so die Studienautoren. Meta-Analysen hätten jedoch im Großen und Ganzen eher eine geringe Wirksamkeit von antidepressiven Arzneien im Vergleich zu Placebo in dieser Lebensphase von Frauen mit Depressionen gezeigt. Für homöopathische Arzneien lagen bis dato keine randomisierten placebo-kontrollierten Studien vor. Die Wissenschaftler wollten daher nun wissen, wie die Wirkung von individualisierter Einzelmittelhomöopathie im Vergleich zu Placebo und Fluoxetin bei Depressionen in der Menopause ist.

Dreiarmiges Studiendesign

Dazu rekrutierten sie Patientinnen einer homöopathischen Ambulanz eines Krankenhauses in Mexiko City. 133 Frauen im Alter zwischen 40 und 65 Jahren (Durchschnitt 49 Jahre) mit mittleren bis schweren Episoden einer Majoren Depression (nach DSM-IV) in den Wechseljahren wurden randomisiert drei Gruppen zugeteilt:

  • Gruppe 1 erhielt eine individualisierte homöopathische Therapie mit C-Potenzen (C30 und C200) in alkoholischer Lösung zur täglichen Einnahme und ein Placebo, dass wie das Antidepressivum Fluoxetin aussah,
    Gruppe 2 erhielt täglich 20 mg des Antidepressivums Fluoxetin und ein Placebo, das aus einer alkoholischen Lösung bestand und wie die homöopathische Arznei aussah,
    Gruppe 3 erhielt beide Placebos.

Die Patientinnen hatten bis drei Monate vor Studienbeginn weder eine homöopathische Behandlung gegen Depressionen erhalten noch Antidepressiva eingenommen. Sie hatten auch keine psychotherapeutische Behandlung in Anspruch genommen. 

Die homöopathische Therapie erfolgte durch einen erfahrenen homöopathischen Arzt.

Der klinische Erfolg wurde anhand des Hamilton Rating Scale of Depression (von verblindeten Psychologen), des Becks Depressions-Inventar (vom Patienten) und des Green Climacteric Scale (Patient) erhoben. Diese Diagnosewerkzeuge wurden zu Beginn sowie 4 und 6 Wochen nach dem ersten Gespräch eingesetzt und die Daten dann verglichen.

Hamilton-Scala zeigt deutliche Besserung

Das Ergebnis zeigte eine signifikante und klinisch relevante Verbesserung der Depression auf der Hamilton Rating Scale unter Homöopathie und Fluoxetin nach sechs Wochen. Diese Veränderungen konnten für die Placebo-Gruppe nicht gezeigt werden. 54,5 % der Patienten in der Homöopathie-Gruppe zeigten nach 6 Wochen mindestens 50 % Reduktion ihrer Beschwerden, unter Fluoxetin 41,3 % und unter Placebo 11,6 %. Die Remissionsquoten konnte in keiner der Verum-Gruppen gegenüber Placebo gebessert werden.

Klimakterische Beschwerden wurden nur unter der individualisierten homöopathischen Therapie gebessert. Das Becks Depressions-Inventar zeigte keine Gruppenunterschiede. Dies liegt möglicherweise an der mangelnden Schulbildung vieler Studienteilnehmerinnen, die häufig aus bildungsfernen Gesellschaftsgruppen stammten und daher den Fragebogen möglicherweise nicht verstanden haben.

Fazit

Die Autoren schlussfolgern, dass Homöopathie und Fluoxetin innerhalb von 6 Wochen wirksam in der Behandlung der Majoren Depression in den Wechseljahren sind. Sie fordern aber auch weitere Studien mit größeren Probandenzahlen und einer sozial ausgeglichenen Studienpopulation. 

Die Studie finden Sie hier.

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