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Pflegebedürftige profitieren von Naturheilverfahren

Pflegebedürftige profitieren von Naturheilverfahren Pflegebedürftige profitieren von Naturheilverfahren Fotolia 30839110 © Monkey Business

Naturheilverfahren sind gut in den Pflegealltag integrierbar und können sich positiv auf die Gesundheit von Pflegebedürftigen und Pflegenden auswirken. Dies zeigt eine aktuelle Studie, die das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) in Kooperation mit der Charité und dem Kneipp-Bund e. V. durchführte. Die Untersuchung zeigt auch, dass Bewohner in Seniorenwohnheimen, die regelmäßig naturheilkundliche Maßnahmen anwenden, weniger Bedarfsmedikamente einnehmen.

Ziel der Langzeitbeobachtung war es, anhand eines Vergleichs von zertifizierten Kneipp-Pflegeeinrichtungen mit Pflegeheimen, die keine Kneipp-Anwendungen anbieten, Erkenntnisse zur Wirksamkeit von naturheilkundlichen Pflegekonzepten zu gewinnen. 

In dieser Studie wurden über ein Jahr lang einerseits Aspekte von Gesundheit und Lebensqualität von Bewohnern und andererseits Gesundheit und Lebensqualität sowie die Arbeitssituation von Mitarbeitern in den Senioreneinrichtungen beobachtet. Die Ergebnisse wurden zu Studienbeginn, nach 6 und nach 12 Monaten mit Hilfe von standardisierten Fragebögen wissenschaftlich evaluiert. An der prospektiv angelegten Studie haben insgesamt sieben Kneipp-Pflegeeinrichtungen und sechs Pflegeheime ohne Naturheilverfahren teilgenommen. Dabei waren 105 Bewohner und 48 Mitarbeiter in der Kneipp-Gruppe und 69 Bewohner und 63 Mitarbeiter in der Kontrollgruppe beteiligt.

Naturheilkundliche Maßnahmen helfen Medikation zu reduzieren

Die Einzelergebnisse verdeutlichen, dass die Einbindung naturheilkundlicher Maßnahmen eine sinnvolle Ergänzung bei der Versorgung älterer und pflegebedürftiger Menschen sein kann: Laut Studie wurden weniger Bedarfsmedikamente in Kneipp-Seniorenwohnheimen als in den anderen Pflegeheimen eingesetzt. Zudem gibt es Hinweise, dass sich herausforderndes Verhalten von demenzkranken Menschen durch die Anwendung von naturheilkundlichen Maßnahmen reduzieren ließ. Dies könnte wiederum das Stressniveau bei Pflegekräften senken, so die Studieninitiatoren. Unabhängig davon, ob Kneipp- oder Nicht-Kneipp-Einrichtung zeigte die Untersuchung, dass sich bei Bewohnern mit mehr als 30 pflegerischen Anwendungen im Monat das persönliche Wohlbefinden und damit die Lebensqualität verbesserten. 

Ergebnisse sollten ein Anstoß für andere Pflegeeinrichtungen sein

Der Studienleiter Prof. Dr. Benno Brinkhaus von der Charité folgert „Einrichtungen, die komplementäre, naturheilkundliche Verfahren erfolgreich in der Pflege einsetzen, können einen Beitrag zu einer bedarfsgerechten Gesundheitsförderung leisten." Marion Caspers-Merk, Präsidentin des Kneipp-Bund e. V. ergänzt: „Wir hoffen sehr, dass die positiven Ergebnisse der Studie ein Anstoß sind, und dass sich noch mehr Pflegeeinrichtungen dazu entschließen werden, naturheilkundliche Maßnahmen systematisch in den Pflegealltag zu integrieren."

Homöopathie in Alten- und Pflegeheimen

Das VKHD-Mitglied Inga Maria Stalljann hat über ähnlich positive Erfahrungen in der Pflege berichtet. Sie betreut bereits seit 1996 Bewohner und auf Wunsch auch Mitarbeiter eines Seniorenheims homöopathisch. Ihren Bericht und auch ein Statement zur rechtlichen Situation, verfasst von Herrn Dr. jur. Stebner, Fachanwalt für Medizinrecht, finden Sie in der VKHD aktuell-Ausgabe 02/2014. 

Informationen zu komplementärmedizinischen Optionen verbessern

Komplementäre, naturheilkundlich ausgerichtete Konzepte und Methoden werden innerhalb der Bevölkerung zunehmend nachgefragt und gewinnen auch zur Gesundheitsförderung in der Altenpflege an Bedeutung. Der Informationsstand zu komplementären Verfahren in der Pflege ist allerdings noch verbesserungsbedürftig.

Deshalb hat das ZQP in Kooperation mit der Charité einen Ratgeber zum Einsatz von Naturheilmitteln in der Pflege für pflegende Angehörige entwickelt. Er beinhaltet wichtige Tipps und leicht anwendbare Praxishinweise, wie Naturheilmittel im Pflegealltag genutzt werden können. Der Leitfaden zeigt anhand typischer Pflegeprobleme, beispielsweise Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden oder chronischen Schmerzen, wie Naturheilmittel gesundheitsfördernd eingesetzt werden können. 

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