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DAK-Psychoreport 2015: Anzahl der Fehltage durch Depressionen verdreifacht

DAK-Psychoreport 2015: Anzahl der Fehltage durch Depressionen verdreifacht DAK-Psychoreport 2015: Anzahl der Fehltage durch Depressionen verdreifacht Fotolia #30242989 © luna

In Deutschland waren im vergangenen Jahr 1,9 Millionen wegen einer psychischen Erkrankung krankgeschrieben. Seit 1997 hat sich die Anzahl der Fehltage, die von Diagnosen wie Depressionen oder Anpassungsstörungen verursacht werden, verdreifacht. Diese beiden Erkrankungen führen zu den meisten Ausfalltagen. Die Diagnose Burnout verliert dagegen an Relevanz. So das Ergebnis des DAK-Psychoreports.

Für den DAK-Psychoreport hat das IGES Institut die Daten von rund 2,6 Millionen erwerbstätigen Versicherten ausgewertet. Ein zentrales Ergebnis: Die Fehltage haben ein neues Rekordniveau erreicht. Bundesweit lagen 2014 psychische Leiden erstmals auf dem zweiten Platz der Krankheitsarten, was nicht zuletzt auch auf einen offeneren Umgang mit dem Thema seitens der Ärzte und Patienten zurückzuführen ist. 

Frauen besonders häufig betroffen

Depressionen und Anpassungsstörungen führen am häufigsten zu Ausfalltagen. Burnout wird dahingegen seltener diagnostiziert. Im Vergleich zu 2011 hat sich die Anzahl fast halbiert. Frauen sind fast doppelt so oft mit psychischen Problemen krankgeschrieben wie Männer, aber es zeigt sich auch eine deutliche Steigerungsrate bei Männern. So erhöhte sich die Anzahl der Ausfalltage aufgrund von Anpassungsstörungen bei den 15- bis 19-jährigen Männern innerhalb von neun Jahren um fast 250 %. Bei Männern äußern sich psychische Erkrankungen anders als bei Frauen, deshalb werden sie oft nicht richtig erkannt. Hinzu kommt eine höhere Stigmatisierung – Männer gelten noch immer als das starke Geschlecht.

Regionale Unterschiede: Saarland bei Fehltagen vorn

Bei den Fehltagen durch psychische Erkrankungen gibt es deutliche regionale Unterschiede: So liegen die Fehltage im Saarland deutlich höher als in Bayern. Auch die Baden-Württemberger blieben vergleichsweise selten mit psychischen Problemen der Arbeit fern. Die Großstädte Berlin und Hamburg belegen die Plätze zwei und drei der Statistik. 

DAK: Online-Therapie erprobt

Um den steigenden Behandlungsbedarf zu decken und lange Wartezeiten zu verhindern, setzt die Krankenkasse verstärkt auf qualitätsgeprüfte Online-Therapien. Eine Studie zeigt: Sowohl der Grad der Depression als auch die Lebensqualität verbessern sich mit der Online-Unterstützung deutlich. Das Programm, Deprexis, ist ein webbasiertes Selbsthilfeprogramm zur Unterstützung von Menschen mit leichten bis mittelschweren Depressionen. Es basiert auf etablierten Methoden der Kognitiven Verhaltenstherapie. Die Patienten können dabei anonym bleiben. Therapeuten, die Deprexis behandlungsbegleitend einsetzen, können sich online über die bearbeiteten Inhalte und Übungen informieren – vorausgesetzt der Patient stimmt dem Austausch zu.

Depression gebessert

Eine bisher noch unveröffentlichte Studie hat gezeigt, dass mit der Unterstützung von Deprexis der Depressionsgrad in relativ kurzer Zeit deutlich abgeschwächt wurde. Außerdem hat sich die berufliche und soziale Funktionsfähigkeit signifikant verbessert. Die DAK-Gesundheit setzt deshalb auch in Zukunft noch stärker auf die Online-Therapie. Die Versicherten können Deprexis zur Selbsthilfe nutzen. Das Programm kann jedoch auch zur Therapieunterstützung in bestehende Behandlungsangebote eingebunden werden. Nicht zuletzt trägt Deprexis dazu bei, akuten Handlungsbedarf schneller zu identifizieren und Betroffene gezielt zur richtigen Behandlung zu führen. Das hilft nicht nur den Patienten, sondern unterstützt auch die Ärzte bei ihrer Diagnostik und der Behandlungsplanung.

Die Studie finden Sie hier.

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