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Erhöhtes Krebsrisiko durch Übergewicht

Erhöhtes Krebsrisiko durch Übergewicht Erhöhtes Krebsrisiko durch Übergewicht Fotolia #82725925 © Gina Sanders

Adipositas steigert das Risiko für 13 Krebsarten. Das haben Experten der International Agency for Research on Cancer (IARC) ermittelt. Bekannt war der Bezug bereits für 5 Tumorarten. Die Forscher konnten das erhöhte Risiko durch Übergewicht nun für acht weitere Tumorentitäten belegen. Bei einigen Krebsarten zeigt sich sogar eine Dosis-Wirkungs-Beziehung: Je mehr überflüssige Kilos, umso höher ist das Krebsrisiko.

Die Internationale Krebsforschungsagentur (IARC) gehört zur Weltgesundheitsorganisation (WHO). Bereits im Jahr 2002 hat sie den Einfluss von Übergewicht und Adipositas auf das Krebsrisiko bewertet. Damals konnte eine Gruppe unabhängiger Experten feststellen, dass ein hoher Köperfettanteil das Risiko für fünf Krebsarten steigert: Darm-, Speiseröhren- und Nierenzell-, Gebärmutterkörperkrebs sowie Brustkrebs in und nach den Wechseljahren.

Angesichts der Neuauflage des „Handbuchs der Krebsprävention" haben die Forscher nun aktuell mehr als 1000 Studien ausgewertet und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass Körperfett einen Einfluss auf weit mehr Krebsarten hat, als man bisher annahm. Das gilt sowohl für Erwachsene wie auch für Kinder und Jugendliche. Ihre Neubewertung der vorliegenden Daten zeigt nun auch ein erhöhtes Krebsrisiko für die folgenden acht Krebsarten: Leber-, Bauchspeicheldrüsen-, Gallenblasen-, Eierstockkrebs, Krebs des Mageneingangs, Schilddrüsenkrebs, das multiple Myelom und Meningeome. Das Übergewicht spielt allerdings nicht bei allen Krebsarten für die Krankheitsentstehung die gleiche Rolle. Besonders auffällig ist der Zusammenhang bei Gebärmutter-, Nierenkrebs und Adenokarzinomen der Speiseröhre.

Für einige der nun 13 Krebsarten konnten die Experten eine Dosis-Wirkungs-Beziehung feststellen. Das heißt: Je stärker ausgeprägt die Fettleibigkeit ist, desto höher das Krebsrisiko.

Warum fördert Übergewicht Krebs?

Die Adipositas geht mit metabolischen und endokrinen Veränderungen einher. Die deutlichsten Hinweise für das erhöhte Risiko durch Übergewicht sehen die Forscher für Sexualhormone, Entzündungsbotenstoffe, die vom Fettgewebe produziert werden, beim Insulinstoffwechsel und für erhöhte Mengen des Wachstumsfaktors IGF („Insulin like growth factor"), der ebenfalls das Zellwachstum antreibt. 

Senkt Gewichtsverlust das Krebsrisiko?

Diese Frage kann aufgrund der Studienlage noch nicht klar beantwortet werden. Allerdings gibt es erste Studien, die das vermuten lassen. So erkranken extrem übergewichtige Frauen, die nach einer bariatrischen Operation ihr Gewicht reduzieren konnten, seltener an Brustkrebs und an Gebärmutterkrebs.

Originalveröffentlichung

Lauby-Secretan B, Scoccianti C, Loomis D, Grosse Y, Bianchini F, Straif K; International Agency for Research on Cancer Handbook Working Group. Body Fatness and Cancer - Viewpoint of the IARC Working Group. N Engl J Med. 2016 Aug 25; 375(8):794-8. DOI: 10.1056/NEJMsr1606602. www.nejm.org

Ein Interview zum Thema finden Sie hier

Link zur Mitteilung der IARC:

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