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Fruchtsäfte: Nicht im ersten Lebensjahr

Treffen der G20-Gesundheitsminister in Berlin Treffen der G20-Gesundheitsminister in Berlin © Inga Kjer photothek

Die amerikanische Akademie der Kinderärzte hat neue Empfehlungen zum Fruchtsaftkonsum von Kindern herausgegeben. Danach sollen Kinder im ersten Lebensjahr grundsätzlich keine Fruchtsäfte trinken. Auch ältere Kinder sollten bevorzugt Wasser gegen den Durst zu sich nehmen und Obst essen. 

Fruchtsäfte enthalten nicht nur recht viel Zucker, sondern erhöhen auch das Kariesrisiko und können zu Übergewicht führen.

Nach Einschätzung der amerikanischen Experten sollten Kleinkinder im ersten Lebensjahr keine Fruchtsäfte zu sich nehmen. In den ersten 6 Monaten sollten Babys möglichst ausschließlich gestillt werden. Wenn das nicht möglich ist, kann Säuglings-Milchnahrung verwendet werden. Bis zum Erreichen des 1. Lebensjahres gäbe es für die Gabe von Fruchtsäften keinen nachgewiesenen Mehrwert. Der Ersatz von Milch durch Fruchtsäfte könnte vielmehr dazu führen, dass nicht ausreichend Proteine, Vitamine und Mineralien wie Eisen, Kalzium und Zink zugeführt würden.

Ab dem 13. Lebensmonat können Fruchtsäfte als Teil einer Mahlzeit oder als Snack konsumiert werden, so die Pädiater. Dabei sei zu berücksichtigen, dass der Verzehr von Obst dem Trinken von Fruchtsaft generell vorzuziehen sei. Denn das Obst enthält deutlich mehr Ballaststoffe als der Saft. Zudem käme es schnell zu einem zu hohen Konsum von Säften, wenn sie die Kinder an den süßen Geschmack gewohnt hätten. Sie liefen so Gefahr, zu viele Kalorien zu sich zu nehmen. Grundsätzlich raten die Kinderärzte, dass Kinder im Alter von 1 bis 3 Jahren höchsten 113 Gramm, im Alter von 4 bis 6 Jahren bis zu 170 Gramm und zwischen 7 und 18 Jahren nicht mehr als 226 Gramm Fruchtsaft trinken. Am besten sei es, Kleinkindern Milch und größeren Kindern Wasser zum Stillen des Durstes zu geben.

Kariesgefahr

Eltern sollten ihren Kindern die Säfte auch nicht in geschlossenen Tassen oder Flaschen geben, die sie mit sich rumtragen oder gar mit ins Bett nehmen. Die dadurch entstehende Exposition der Zähne mit Zucker erhöhe das Kariesrisiko.

Keine Alternative bei Durchfall

Fruchtsäfte seien auch entgegen landläufiger Meinung kein Hausmittel gegen Durchfallerkrankungen. Vielmehr habe sich gezeigt, dass sich chronische Durchfälle von Kindern im Alter von 6 bis 36 Monaten bessern, wenn Fruchtsäfte vom Trinkplan gestrichen werden

Die US-Pädiater machen auch darauf aufmerksam, dass einige Fruchtsäfte (Grapefruit, Blaubeeren, Apfel und Granatapfel) Flavonoide enthalten, die die Aufnahme von Medikamenten aus dem Darm und den Abbau in der Leber stören können.

Sie weisen auch darauf hin, dass unpasteurisierter Fruchtsaft pathogene Keime wie Escherchia coli, Salmollen und Cryptosporidium enthalten könnten, die für Kinder schädlich sind. Eltern müssten auf diesen Sachverhalt hingewiesen werden.

Grundsätzlich sollten Therapeuten das Thema Fruchtsaftkonsum in der Praxis bei den Eltern ansprechen.

Quelle: aerzteblatt.de

Die Empfehlung finden Sie hier.

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