Jede zweite Arzneimittelpackung, die in Deutschland in den Apotheken verkauft wird, ist nicht verschreibungspflichtig. Der bedeutende Markt der Selbstmedikation (OTC) wird ständig wichtiger, das zeigen auch die neuen „OTC-Daten 2025“ des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI).

Patientinnen und Patienten greifen oftmals auf die nicht verschreibungspflichtigen Produkte aus der Apotheke zu, insbesondere auf Erkältungspräparate, Schmerz- und Beruhigungsmittel, Vitamine und Herz-Kreislauf-Medikamenten. Und die Nachfrage wächst nach Einbrüchen in den Corona-Pandemie-Jahren wieder. Im Jahr 2024 wurden um die 2,6 Prozent mehr Packungen abgegeben als im Vorjahr, wodurch die Anzahl der Packungen auf 1,03 Milliarden gestiegen ist. Dieser positive Trend setzte sich beim Umsatz fort, mit einem Zuwachs von 7,1 %.

Besonders hoch war die Nachfrage im Jahr 2024 nach Husten- und Erkältungsmitteln, gefolgt von Vitaminen und Mineralstoffen sowie Schmerz-, Muskel- und Gelenkmitteln. Dieser positive Markttrend, der sich nun seit drei Jahren abzeichnet, wirkt sich auch auf die Umsatzzahlen aus. Das Umsatzvolumen liegt im Jahr 2024 erstmalig bei zwölf Milliarden Euro. Während viele Wirtschaftsbranchen an die Inflation angepasste Preissteigerungen durchführen, haben die Arzneimittelhersteller ihre Preise weit unter der Inflation angepasst. Die Apothekenverkaufspreise steigen um 7,6 Prozent weniger stark an als die Verbraucherpreise.

Ein Blick auf den Markt homöopathischer Arzneimittel

Mit Homöopathika wurden in Apotheken und Versandhandel im Jahr 2024 in Deutschland über 654 Mio. Euro umgesetzt. Der überwiegende Anteil dieses Umsatzes entfiel auf den Bereich der Selbstmedikation. Hier wurden in 2024 fast 579 Mio. Euro Umsatz erzielt. Hinzu kommen Umsätze in Höhe von rund 75 Mio. Euro durch Verordnungen von Homöopathika. Im gesamten OTC-Markt wurden in 2024 mit Arzneimitteln über beide Vertriebskanäle im Vergleich insgesamt fast 8,7 Mrd. Euro umgesetzt.

Der Absatz betrug bei Homöopathika 2024 rund 44 Mio. Packungen. Das Absatzvolumen liegt auf dem Niveau der Vorjahre. Wie der gesamte OTC-Markt verzeichnete auch der Markt für Homöopathika, bedingt durch die Corona-Pandemie, in den Jahren 2020 und 2021 einen Rückgang. Diese negative Entwicklung wurde gestoppt, aber die Absatzzahlen aus den Jahren vor der Pandemie wurden noch nicht wieder erreicht.

Ein großer Teil der Homöopathika wird zum Beispiel zur Stimulation des Immunsystems eingesetzt. Außerdem werden homöopathische Produkte oft zur Behandlung von Erkältungsbeschwerden, bei Augenproblemen oder als Schlaf- und Beruhigungsmittel angewendet

Die BPI OTC-Daten können Sie hier herunterladen.