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Bayerische Homöopathie-Studie – ein Update

Bayerische Homöopathie-Studie – ein Update Bayerische Homöopathie-Studie – ein Update Fotolia #64134138 © Ivelin Radkov

Eine groß angelegte Studie soll in Bayern die Frage beantworten, ob individualisierte Homöopathie zur Reduktion von Antibiotika-Verordnungen bei rezidivierenden Harnwegsinfekten beitragen kann. Ergebnisse werden im kommenden Jahr erwartet.

Vorbemerkungen

Wir Homöopath*innen wissen, dass die Behandlung von unkomplizierten Harnwegsinfekten (bzw. deren Wiederkehr) mit homöopathischen Arzneimitteln oft in unseren Praxen angefragt wird und in vielen Fällen gut gelingt. Das ist auch keine jüngere Erkenntnis, sondern war schon in der Frühzeit der Homöopathie nicht anders, wie gesammelte klinische Erfahrungen (https://opacplus.bsb-muenchen.de/title/BV021151506) aus jener Zeit (1852) belegen. Wissenschaftliche Bestätigung erfuhren diese Erfahrungen spätestens 2018/2019, als Prof. Dr. Jürgen Pannek entsprechende Erfolge in einer prospektiven Studie systematisch nachweisen konnte – wir berichteten seinerzeit aktuell darüber: https://www.vkhd.de/news-arten/news/news-2018/item/503-rezidivierende-harnwegsinfekte-homoeopathie-senkt-infektrate-bei-paraplegikern. Die erwähnte Studie ist hier zu finden: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29485355/

Aktuelles

Im Herbst 2019 wurde bekannt, dass in Bayern eine Studie über den möglichen Beitrag der Homöopathie zur Einsparung von Antibiotika durchgeführt werden soll. (Über die Debatte darüber im Landtag berichteten wir im Newsletter Nr. 54.)

In der Folgezeit wurde das Studiendesign entworfen und nach geeigneten Beteiligten für die Durchführung gesucht, um schließlich am 19. September 2022 die geplante Studie en detail auf der Plattform „Clinical trials“ zu veröffentlichen: https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT05545514.

Demnach soll an (geplant) 220 Teilnehmerinnen (!) unter Placebokontrolle untersucht werden, ob eine individualisierte homöopathische Behandlung bei rezidivierenden, unkomplizierten Harnwegsinfekten zu einer Reduzierung von Antibiotikaverordnungen beitragen kann. Die Studie wird randomisiert und doppelt verblindet durchgeführt und soll (voraussichtlich) von März 2023 bis Ende Januar 2024 dauern.

In einem kürzlich erschienenen Interview gibt Dr. Wolfgang Springer Einblick in die Details der Studie:
https://www.homoeopathie-bayern.de/interview-mit-dr-wolfgang-springer-zum-start-der-bayerischen-homoeopathie-studie/

Natürlich blieb der Plan nicht unbemerkt und die üblichen Verdächtigen – sprich einschlägige Homöopathie-Kritiker (bewusst nicht gegendert) – reagierten schon früh vor allem in den sozialen Netzwerken (Twitter und Co) mit dem üblichen Skeptizisten-Geschwurbel („unnötige Geldverschwendung“ etc.), gerne auch „garniert“ mit ad hominem-Angriffen auf den verantwortlichen bayerischen Gesundheitsminister. Be- oder gar verhindern konnten sie die Umsetzung der Studienpläne freilich nicht.

Fazit

Angesichts der vorzüglichen, bereits vorliegenden, praktischen Erfahrungen bei der homöopathischen Behandlung von akuten und rezidivierenden Infekten der ableitenden Harnwege wäre es sehr verwunderlich, wenn die nun anstehende bayerische Studie ein negatives Outcome zeigen würde. Ausreichend homöopathisch qualifizierte Therapeut*innen werden die ärztlichen Kolleg*innen sicher in ihren Reihen haben, also sollte das Vorhaben gelingen.

PS: Ergänzend zu der oben erwähnten Studie von Prof. Pannek finden Sie hier zwei schöne Interviews mit ihm: 
https://homoeopathie.podigee.io/44-episode-39
https://www.homoeopathie-online.info/studie-zu-harnwegsinfekten-homoeopathie-senkt-infektrate/

Stefan Reis


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