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DGE: Neuer Referenzwert für die Vitamin-B12-Zufuhr

Vitamin B12 Zufuhrempfehlungen wurden aktualisiert Vitamin B12 Zufuhrempfehlungen wurden aktualisiert Pixabay.com #2444778 © torstensimon
Die DGE hat gemeinsam mit den Ernährungsgesellschaften aus Österreich und der Schweiz den Referenzwert für die Vitamin-B12-Zufuhr überarbeitet. Künftig liegt eine angemessene Zufuhr für Erwachsene mit 4,0 µg pro Tag höher als die bisher empfohlene Zufuhr von 3,0 µg pro Tag.

Da der Vitamin-B12-Bedarf nicht mit wünschenswerter Genauigkeit bestimmt werden kann, gibt die DGE die überarbeiteten Referenzwerte für die Vitamin-B12-Zufuhr nicht mehr als empfohlene Zufuhr, sondern als Schätzwerte für eine angemessene Zufuhr an. Der Schätzwert für Erwachsene wurde auf der Basis von Studien abgeleitet, in denen eine angemessene Vitamin-B12-Zufuhr anhand verschiedener Biomarker bestimmt wurde. Dazu gehören die Konzentrationen der Statusparameter (Gesamt-Vitamin-B12 und Holo-Transcobalamin) im Serum sowie Funktionsparameter (Methylmalonsäure und Homocystein).

Schätzwerte für die Vitamin-B12-Zufuhr: altersabhängig

Die neuen Schätzwerte für eine angemessene Aufnahme von Vitamin B12 sind wie die Zufuhrempfehlungen zuvor altersabhängig: Im Verlauf der Kindheit steigen sie von 0,5 µg/Tag für Säuglinge im Alter von 0 bis unter 4 Monaten auf 4,0 µg/Tag für Jugendliche und Erwachsene. Schwangere und Stillende haben einen erhöhten Bedarf; der Schätzwert für eine angemessene Vitamin-B12-Zufuhr für Schwangere beträgt daher 4,5 µg/Tag und für Stillende 5,5 µg/Tag.

Für eine ausreichende Vitamin-B12-Zufuhr empfiehlt die DGE, regelmäßig Milch und Milchprodukte, Eier, Fisch, Meeresfrüchte, Geflügel sowie mageres Fleisch zu verzehren. Eine bedarfsdeckende Vitamin-B12-Zufuhr nur mit pflanzlichen Lebensmitteln ist nicht möglich. In ausreichenden Mengen kommt es nur in tierischen Lebensmitteln vor. Daher gilt Vitamin B12 vor allem als kritischer Nährstoff für Veganer und Vegetarier. Aus diesem Grund müssen insbesondere Veganer dauerhaft ein Vitamin-B12-Präparat einnehmen, um Defizite zu vermeiden. Unabhängig von der Zufuhr können Magen-Darm-Erkrankungen wie anhaltende Gastritis, Morbus Crohn und einige Medikamente, aber z.B. auch Multiple Sklerose, zu einem Vitamin-B12-Mangel führen. Insbesondere ältere Menschen haben zudem ein erhöhtes Risiko für eine ungenügende Aufnahme des Vitamins aus der Nahrung.

Die DGE hat ein FAQ-Papier mit praxisbezogenen Fragen und Antworten zu Vitamin B12 zusammengestellt. Diese sind – ebenso wie die aktualisierten Referenzwerttabellen für alle Altersgruppen – kostenfrei im Internet zugänglich.
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