Diese Ernährung schont die Umwelt am meisten
Diese Ernährung schont die Umwelt am meisten
Fleischersatz könnte eine große Rolle bei einer umweltschonenderen und gesünderen Ernährung spielen. Zu diesem Ergebnis kam das Umweltbundesamt in der Studie „Fleisch der Zukunft“, die die Auswirkungen von Veggie-Alternativen auf Umwelt und Gesundheit untersuchte.
Die Nachfrage nach Alternativen zu klassischen tierischen Produkten wie Wurst, Schnitzel oder Frikadellen wächst stetig und das vielfältige Angebot reicht von Veggie-Alternativen über Insekten bis hin zum in-vitro-Fleisch. In Hinblick auf Umweltschutz und Gesundheit liegen jedoch pflanzenbasierte Ersatzprodukte ganz vorne, so ein Ergebnis der Studie.
Pflanzliche Alternativen sind besser für die Umwelt als Fleisch
Aus Umweltsicht bieten Fleischersatzprodukte eine echte Alternative zu Fleisch. Der weltweit wachsende Konsum von Fleisch und tierischen Produkten sowie das Gros der derzeitigen Herstellungsprozesse verursachen erhebliche Probleme für die Umwelt, die Tiere und die menschliche Gesundheit: Das Klima wird belastet wegen der hohen Treibhausgasemissionen aus der Viehhaltung und der Regenwaldabholzung für den Anbau von Soja als Futtermittel, es werden zu viele Antibiotika in den Stallanlagen eingesetzt und die Haltungsbedingungen sind eine Tierquälerei, so der Präsident des Bundesumweltamts, Dirk Messner. Er zieht das Resümee: „Aus Umweltsicht ist es unverzichtbar, den Fleischkonsum zu reduzieren.“Alternativen zu Fleisch auf pflanzlicher Basis wie zum Beispiel Soja, Weizen oder Erbsen schneiden laut der Studie aus Umweltsicht dabei am besten ab. Bei der Produktion wird weniger als ein Zehntel der Treibhausgase ausgestoßen im Vergleich zu Rindfleisch. Beispielsweise werden für die Produktion eines Kilos Fleischalternative auf Sojabasis 2,8 kg Treibhausgase emittiert. Bei Schweinefleisch beträgt der Ausstoß 4,1 kg, bei Geflügel 4,3 kg und bei Rindfleisch 30,5 kg.
Pflanzliche Fleischalternativen sparen Ressourcen
Eine Erklärung ist, dass zur Produktion von konventionell erzeugtem Fleisch deutlich mehr Fläche, Energie und Wasser benötigt wird als bei der Herstellung von pflanzlichen Alternativen. Das liegt vor allem daran, dass Pflanzen wie Weizen oder Soja auf direktem Weg der menschlichen Ernährung dienen können. Werden diese jedoch erst als Tierfutter genutzt, um anschließend indirekt durch den Verzehr von Fleisch aufgenommen zu werden, geht ein Großteil der Kalorien verloren.Pflanzliche Proteine sind gesünder
Aus Gesundheitssicht bieten laut Bundesumweltamt pflanzliche Proteine und pflanzliche Fleischersatzprodukte eine Möglichkeit, den in Deutschland mit ca. 60 kg pro Kopf und Jahr zu hohen Fleischkonsum zu reduzieren. Gesund und nachhaltig wären nach der EAT Lancet Kommission maximal 15 kg Fleisch. Am günstigsten schneiden pflanzenbasierte Fleischersatzprodukte ab, wenn sie wenig verarbeitet und wenig verpackt sind. Denn ein hoher Verarbeitungsgrad und Zusatzstoffe in Fleischersatzprodukten sind kritisch zu bewerten.Politische Rahmenbedingungen verbessern
Noch stellen politische Rahmenbedingungen und die fehlende Akzeptanz in der Bevölkerung die größten Hindernisse dar, um Alternativen zu Fleischprodukten in der Mitte der Gesellschaft zu platzieren. Der Präsident des Umweltbundesamtes; Dirk Messner, erklärt dazu: „Fleischproduktion schadet nachweislich der Umwelt und trägt zur Erderhitzung bei. Unsere Studie zeigt: Fleischersatz könnten eine große Rolle bei einer umweltschonenderen und auch gesünderen Ernährung spielen. Solange der Preis der Lebensmittel aber nicht auch die Umweltschäden widerspiegelt, wird das billige Nackensteak noch länger den Vorzug vor einem Sojaschnitzel bekommen. Hier ist die Politik gefragt, diese Rahmenbedingungen zu verändern.“.Den ganzen Bericht finden Sie hier.
Quellen: ProVeg International und Umweltbundesamt