Sichere Medikation für ältere Menschen: PRISCUS 2.0
Sichere Medikation für ältere Menschen: PRISCUS 2.0
Ältere Menschen leiden häufig unter mehreren, oft chronischen, Erkrankungen und nehmen deshalb verschiedene Medikamente ein. Damit es hier durch Wechselwirkungen der unterschiedlichen Arzneiwirkstoffe zu keinen Problemen kommt, wurde die Priscus-Liste mit für ältere Menschen potenziell ungeeigneten Wirkstoffen aktualisiert.
Die PRISCUS-Liste 2.0 soll die Sicherheit für die medikamentöse Behandlung erhöhen. Sie fasst Medikamente beziehungsweise Wirkstoffe zusammen, die für ältere Patient*innen inadäquat sind. Die Liste hat nun ein Update erfahren und ist mit 187 potenziell inadäquaten Wirkstoffen mehr als doppelt so umfangreich wie die alte Version.
Da seit ihrem ersten Erscheinen viele neue Arzneistoffe auf den Markt gekommen sind und auch weitere Nebenwirkungen einiger Medikamente speziell bei Älteren bekannt wurden, war eine Überarbeitung fällig, an der 59 Fachleute aus verschiedenen medizinischen Fachrichtungen beteiligt waren.
Neu hinzu kamen unter anderem einige orale Antidiabetika, alle selektiven COX-2-Hemmer und mittellang wirksame Benzodiazepine wie Oxazepam. Darüber hinaus wurden auch für viele Wirkstoffe neue Empfehlungen zu maximalen Dosierungen und der Therapiedauer ausgesprochen. So rät die Liste nun zum Beispiel von einem Gebrauch von Protonenpumpeninhibitoren (PPI) ab, der länger als acht Wochen dauert. Ibuprofen sollte höher dosiert als 1200 mg pro Tag nur maximal eine Woche ohne PPI gegeben werden oder maximal acht Wochen mit PPI.
Die aktualisierte Priscus-Liste 2.0 wurde nun im »Deutschen Ärzteblatt« veröffentlicht.
https://www.aerzteblatt.de/archiv/229048
Quelle: aerzteblatt.de
https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-662-66041-6_4