Constantin Hering am Bau des Kölner Doms beteiligt!
Constantin Hering am Bau des Kölner Doms beteiligt!
Die Archive der Drexel University sind ein wirklich ausgezeichneter Fundus für historische Forschung zur Homöopathie. Sie verfügen über eine sehr große Anzahl an Handschriften von und an Constantin Hering und Kollegen. Diese werden nach und nach digitalisiert und stehen der Öffentlichkeit zur Verfügung. Aber, was hat das mit dem Kölner Dom zu tun?
Constantin Hering am Bau des Kölner Doms beteiligt? Nein, liebe Kolleginnen und Kollegen, das ist kein verspäteter Aprilscherz. Zugegeben – Hering hat wohl keinen Stein mit eigenen Händen auf den anderen gesetzt, aber er hat ein paar Taler für den Erwerb einiger Dombau-Lose investiert, die 1864 ausgegeben worden waren, um die Fertigstellung des bereits im Jahre 1248 begonnenen Baus (Infos dazu hier: https://taz.de/!1680183/) zu finanzieren.
Unnützes Wissen, vielleicht. Aber eben eines der Details, die man in den mittlerweile digitalisierten Dokumenten aus den Nachlässen Herings (der auch als Vater der Homöopathie in Amerika bezeichnet wird) und seines Schwiegersohns Calvin B. Knerr findet.
Die in Philadelphia (USA) ansässige Drexel University beherbergt in ihren Archiven diesen – wenigstens für Homöopath*innen – unermesslichen Schatz, der seit Jahren Zug um Zug der Öffentlichkeit mittels Digitalisierung zur Verfügung gestellt wird. Jüngst gab es wieder einmal reichlich Nachschub online – Grund genug, einen kurzen Beitrag für den VKHD-Newsletter zu verfassen.
Wie kommt das Drexel-Archiv an diese bedeutende Sammlung homöopathischer Literatur und Dokumente? Das Drexel University College of Medicine ist die Nachfolgeeinrichtung zweier Institutionen: dem Hahnemann Medical College und dem Woman’s Medical College of Pennsylvania. Das Hahnemann Medical College wiederum entsprang dem 1848 von Constantin Hering, Jacob Jeanes und Walter Williamson gegründeten Homeopathic Medical College of Pennsylvania (https://drexel.edu/medicine/about/history/).
Die hier nun sukzessive veröffentlichten Dokumente zu Hering und Knerr sind ganz unterschiedlicher Natur: Man findet Privates und Professionelles in deutscher und englischer Sprache. Dabei ist die deutschsprachige Korrespondenz in großen Teilen in der damals üblichen (heute schwer lesbaren) Kurrentschrift verfasst, während die englischen Texte aus der gleichen Zeit in der uns auch heute geläufigen lateinischen Schreibschrift gut zu lesen sind.
Fun fact: weil auch Samuel Hahnemanns zweite Ehefrau Mélanie d’Hervilly als Französin die Kurrentschrift nicht beherrschte, hatte dieser versucht, sie ihr mittels eines selbst geschriebenen Poesiealbums in den verschiedenen Schrifttypen nahe zu bringen.
Neben den Handschriften beherbergt das Archiv auch Zeitschriftenartikel und Dokumente aus Redaktionen und Institutionen, worin offenbar auch Vertrauliches zu finden ist, das Aufschluss über interne Diskussionen geben kann. Hier steht eine inhaltliche Sichtung noch aus.
Es liegt nun sehr viel Material vor, das sowohl die homöopathie-historische, als auch die biographische Forschung zu Constantin Hering und Calvin B. Knerr und deren Familien bereichern wird. Für alle, die sich für diese Forschungsgebiete interessieren, entsteht hier ein eminent wichtiger Fundus.
Selbstverständlich beinhaltet das Drexel-Archiv noch weit mehr wertvolle Literatur zur Homöopathie, gerade auch aus der amerikanischen Frühzeit. Eine Übersichtsliste der bisherigen Digitalisate aus den Drexel-Archiven findet man hier: https://archive.org/search?query=drexelmed. Es reicht übrigens, sich die Eregbnisse für die Jahre 1853-1916 anzeigen zu lassen; später digitalisierte Publikationen behandeln das Thema „Homöopathie“ kaum noch.
Hier der Link auf die „Constantine Hering and Calvin B. Knerr family papers“: https://drexel.primo.exlibrisgroup.com/discovery/collectionDiscovery?vid=01DRXU_INST:01DRXU&collectionId=81353033280004721
Und hier geht es auf eine Übersichtsseite zu weiteren Archivalien zur Homöopathie-Geschichte in den USA: https://drexel.primo.exlibrisgroup.com/discovery/collectionDiscovery?vid=01DRXU_INST:01DRXU&collectionId=81340139830004721
Stefan Reis
Unnützes Wissen, vielleicht. Aber eben eines der Details, die man in den mittlerweile digitalisierten Dokumenten aus den Nachlässen Herings (der auch als Vater der Homöopathie in Amerika bezeichnet wird) und seines Schwiegersohns Calvin B. Knerr findet.
Die in Philadelphia (USA) ansässige Drexel University beherbergt in ihren Archiven diesen – wenigstens für Homöopath*innen – unermesslichen Schatz, der seit Jahren Zug um Zug der Öffentlichkeit mittels Digitalisierung zur Verfügung gestellt wird. Jüngst gab es wieder einmal reichlich Nachschub online – Grund genug, einen kurzen Beitrag für den VKHD-Newsletter zu verfassen.
Wie kommt das Drexel-Archiv an diese bedeutende Sammlung homöopathischer Literatur und Dokumente? Das Drexel University College of Medicine ist die Nachfolgeeinrichtung zweier Institutionen: dem Hahnemann Medical College und dem Woman’s Medical College of Pennsylvania. Das Hahnemann Medical College wiederum entsprang dem 1848 von Constantin Hering, Jacob Jeanes und Walter Williamson gegründeten Homeopathic Medical College of Pennsylvania (https://drexel.edu/medicine/about/history/).
Die hier nun sukzessive veröffentlichten Dokumente zu Hering und Knerr sind ganz unterschiedlicher Natur: Man findet Privates und Professionelles in deutscher und englischer Sprache. Dabei ist die deutschsprachige Korrespondenz in großen Teilen in der damals üblichen (heute schwer lesbaren) Kurrentschrift verfasst, während die englischen Texte aus der gleichen Zeit in der uns auch heute geläufigen lateinischen Schreibschrift gut zu lesen sind.
Fun fact: weil auch Samuel Hahnemanns zweite Ehefrau Mélanie d’Hervilly als Französin die Kurrentschrift nicht beherrschte, hatte dieser versucht, sie ihr mittels eines selbst geschriebenen Poesiealbums in den verschiedenen Schrifttypen nahe zu bringen.
Neben den Handschriften beherbergt das Archiv auch Zeitschriftenartikel und Dokumente aus Redaktionen und Institutionen, worin offenbar auch Vertrauliches zu finden ist, das Aufschluss über interne Diskussionen geben kann. Hier steht eine inhaltliche Sichtung noch aus.
Es liegt nun sehr viel Material vor, das sowohl die homöopathie-historische, als auch die biographische Forschung zu Constantin Hering und Calvin B. Knerr und deren Familien bereichern wird. Für alle, die sich für diese Forschungsgebiete interessieren, entsteht hier ein eminent wichtiger Fundus.
Selbstverständlich beinhaltet das Drexel-Archiv noch weit mehr wertvolle Literatur zur Homöopathie, gerade auch aus der amerikanischen Frühzeit. Eine Übersichtsliste der bisherigen Digitalisate aus den Drexel-Archiven findet man hier: https://archive.org/search?query=drexelmed. Es reicht übrigens, sich die Eregbnisse für die Jahre 1853-1916 anzeigen zu lassen; später digitalisierte Publikationen behandeln das Thema „Homöopathie“ kaum noch.
Hier der Link auf die „Constantine Hering and Calvin B. Knerr family papers“: https://drexel.primo.exlibrisgroup.com/discovery/collectionDiscovery?vid=01DRXU_INST:01DRXU&collectionId=81353033280004721
Und hier geht es auf eine Übersichtsseite zu weiteren Archivalien zur Homöopathie-Geschichte in den USA: https://drexel.primo.exlibrisgroup.com/discovery/collectionDiscovery?vid=01DRXU_INST:01DRXU&collectionId=81340139830004721
Stefan Reis