Holzschuh-Preis 2025: Atemtechnik hilft bei Asthma
Holzschuh-Preis 2025: Atemtechnik hilft bei Asthma
Die Karl und Hilde Holzschuh Stiftung Karlsbad hat den Holzschuh-Preis 2025 vergeben. Die renommierte Auszeichnung für eine herausragende wissenschaftliche Arbeit im Bereich der Integrativen Medizin, die bereits zum 20. Mal verliehen wurde, ging an Dres. Katrin und Jan Vagedes und ihre Arbeitsgruppe für ihre randomisierte, kontrollierte Studie zur Wirksamkeit der Buteyko Atemtechnik bei Asthma.
Die prämierte Studie befasst sich mit der Buteyko-Atemtechnik, einem nicht-medikamentösen Ansatz zur Ergänzung der Behandlung von Asthma bronchiale. Während die konventionelle Asthmatherapie hauptsächlich auf pharmakologischen Maßnahmen basiert – etwa der Anwendung inhalativer Kortikosteroide, β₂-Agonisten und Biologika – rücken in der Forschung zunehmend auch komplementäre Verfahren in den Fokus. Hier setzt die Untersuchung von Vagedes et al. an.
Die Buteyko-Methode zielt darauf ab, das Atemmuster zu normalisieren und eine potenzielle Überatmung zu reduzieren. Durch bewussteres Verringern der latent übersteigerten Atmung, verbesserter sogenannter Bauchatmung und Atmen über die Nase soll die Kohlendioxidabgabe reduziert werden und eine Erweiterung der Bronchien dadurch gefördert werden. In der Studie zeigte sich, dass die Methode nicht nur einfach zu erlernen ist, sondern auch klinisch signifikant zur Symptomreduktion beitragen kann.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Patient*innen durch die Anwendung der Buteyko-Technik nicht nur eine bessere Atemregulation erzielen, sondern auch den Gebrauch von Medikamenten, wie Steroiden und β-Mimetika, reduzieren können. Besonders hervorzuheben ist dabei die eigenständige Anwendbarkeit der Methode, was das Selbstmanagement bei Asthma nachhaltig stärkt. Viele Patient*innen gaben an, zum ersten Mal das Gefühl zu haben, wieder selbst wirksam sein zu können.
Fazit
Die Buteyko-Atemtechnik stellt einen vielversprechenden ergänzenden Ansatz in der Asthmatherapie dar. Sie ermöglicht Patient*innen eine aktive Rolle im Krankheitsmanagement und kann die konventionelle Behandlung sinnvoll unterstützen.
Hinweis
Die obigen Hinweise gelten unseres Erachtens auch für die homöopathische Therapie, die durch die Atemtechnik gut begleitet werden kann. Denn der Aspekt der Selbstwirksamkeit ist auch bei der homöopathischen Therapie in seiner Bedeutung nicht zu unterschätzen. Die beschriebene Atemtechnik scheinen die Patient*innen leicht umsetzen zu können. Weitere Studien mit größeren Teilnehmerzahlen und längeren Beobachtungszeiträumen sind nach Ansicht der Autor*innen wünschenswert, um die Ergebnisse zu bestätigen und die zugrunde liegenden physiologischen Mechanismen weiter zu erforschen.
Zum Hintergrund
In diesem Jahr wurden insgesamt neun wissenschaftliche Veröffentlichungen sowie zwei universitäre Abschlussarbeiten eingereicht. Die Einreichungen stammten von namhaften Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. Thematisch reichte das Spektrum von Musiktherapie und Mind-Body-Medizin bis hin zu Hyperthermie und Hydrotherapie.Die Jury bewertete die Beiträge nach strengen Kriterien, darunter ein innovatives und methodisch solides Studiendesign, die praktische Relevanz für die medizinische Versorgung sowie der Beitrag zur wissenschaftlichen Anerkennung der Integrativen Medizin. Drei Arbeiten wurden von der Jury als wissenschaftlich besonders hochwertig eingestuft – die Studie von Dres. Vagedes überzeugte schließlich durch ihre hohe klinische Relevanz.
Weitere Informationen zur Studie finden Sie uter dem folgenden Link: https://www.holzschuh-stiftung.de/aktuelles/wirksamkeitsnachweis_der_buteyko-atemtechnik_bei_erwachsenen_patientinnen_mit_asthma_ergebnisse_einer_randomisierten_kontrollierten_studie-80.html
Originalpublikation
Vagedes K, Kuderer S, Ehmann R, Kohl M, Wildhaber J, Jörres RA, Vagedes J. Effect of Buteyko breathing technique on clinical and functional parameters in adult patients with asthma: a randomized, controlled study. Eur J Med Res. 2024 Jan 11; 29(1): 42. doi: 10.1186/s40001-023-01634-1. https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC10782792/Quelle: Karl & Hilde Holzschuh Stiftung