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Mit Lakritz gegen COVID-19?

Mit Lakritz gegen COVID-19? Mit Lakritz gegen COVID-19? AdobeStock © Comugnero Silvana #86170781
Eine Studie von Forscher*innen aus Essen liefert erste Hinweise, dass Glycyrrhizin, ein Wirkstoff in Lakritz, antivirale Wirkung gegen SARS-CoV-2-Viren haben könnte. Allerdings liegen erst in-vitro-Untersuchungen vor, klinische Studien stehen noch aus.


Glycyrrhizin kommt natürlicherweise in der Wurzel der Süßholzpflanze (Glycyrrhiza glabra) vor, aus der Süßholzsaft gewonnen wird und der wiederum in Lakritz-Süßwaren verarbeitet und auch als Hustenmittel verwendet wird.

Die Süßholzwurzel wird schon seit dem Altertum in der Naturheilkunde eingesetzt. Aufgrund ihrer schleimlösenden, schleimhautprotektiven und antientzündlichen Wirkung zählt sie zu den wichtigen Arzneipflanzen bei Husten, Magenentzündungen oder Magen-Darm-Geschwüren. Darüber hinaus ist ihre antivirale Wirkung z.B. bei Herpes-simples-Virus Typ 1 bekannt. Sowohl der lateinische Begriff Glycyrrhizin, wie auch der deutsche Name Süßholz, verweisen auf eine besondere Eigenschaft der Pflanzenwurzel: Sie schmeckt durch das in der Wurzel enthaltenen Triterpensaponin Glycyrrhizin sehr süß.

Wissenschaftler aus Essen konnten nun im Reagenzglas zeigen, das Glycyrrhizin die sogenannte virale Hauptprotease bei COVID-19 hemmen könnte, die an der Ausbreitung des Coronavirus im menschlichen Körper beteiligt ist. Ihre Forschung zeige Möglichkeiten der Therapie bei COVID-19 auf und sollte aus Sicht der Wissenschaftler*innen weiter verfolgt werden.

Um einen antiviralen Effekt bei COVID-19 hervorzurufen, reichen laut der Forscher*innen geringe Mengen Glycyrrhizin aus. Die in Süßholzwurzeltee enthaltene Konzentration an Glycyrrhizin sei bereits ausreichend, um die Corona-Viren in der Zellkultur des Körpers zu bekämpfen. Es mache dagegen keinen Sinn, Unmengen an Lakritz zu essen, um das Coronavirus zu bekämpfen, so die Forscher. Vielmehr sei das sogar ungesund.

Die Studie hat bisher erst in-vitro stattgefunden und es fehlen klinische Untersuchungen. Auch ist die Arbeit der Wissenschaftler*innen erst vorab veröffentlicht worden, also ohne Peer-Review-Verfahren. Trotzdem ist es ein interessanter Ansatz und möglicherweise kann der Konsum des Süßholzwurzelextraktes den Corona-Krankheitsverlauf günstig beeinflussen.

Quelle: www.ruhr24.de

Originalpublikation

an de Sand L, Bormann M, Alt M, Schipper L, Heilingloh C, Todt D, Dittmer U, Elsner C, Witzke O, Krawczyk A: Glycyrrhizin effectively neutralizes SARS-CoV-2 in vitro by inhibiting the viral main protease. Preprint from bioRxiv, 20 Dec 2020. DOI: 10.1101/2020.12.18.423104 PPR: PPR255750
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